Artikel Quelle: TheAlternativeDaily.com
Rund 18 Millionen Deutsche, oder rund jeder Vierte, gibt zu, regelmäßig Nägel zu kauen. Die Folgen betreffen jedoch mehr als nur die Ästhetik.
Im Gegensatz zu Zwangsstörungen (OCD), wie ständiges Händewaschen oder endloses Zählen von Gegenständen, ist Nägelkauen harmloser und geht auf eine positive Resonanz zurück: Nägelkauer fühlen sich gut, nachdem sie ein Stück “von der Seite abgebissen” haben. OCD hingegen stammt aus einer Angst vor den Folgen etwas nicht zu tun.
Wenn dein Nägelkauen zu einer chronischen Gewohnheit wird, dann fällt es unter die psychologische Kategorie „pathologische Körper-Pflegeverhalten“.
Jeder setzt sich bis zu einem gewissen Grad mit dem Thema Körperpflege auseinander. Wenn es allerdings zwanghaft wird, wie bei Trichotillomanie (Haare, Wimpern ausreißen) oder Dermatillomanie (zwanghaftes Hautrupfen), dann handelt es sich um einen unkontrollierbaren Drang.
Hierbei handelt es sich um pathologische Körper-Pflegeverhalten, die im diagnostisch und statischen Handbuch für Geistesstörungen (DSM) als zwanghaft eingestuft wurden. Nägelkauen fällt bislang nicht darunter.
Nichtsdestotrotz kann Nägelkauen kann gewisse gesundheitliche Auswirkungen mit sich bringen, die dafür sprechen, dass du dir diese Angewohnheit ein für alle Mal abgewöhnen solltest. Nägelkauen kann zu gereizter Haut und offenen Wunden führen, welche sich infizieren und zu Paronychie führen können. Wenn unbehandelt, kann Paronychie, ist eine Nagelbettinfektion mit Mikroorganismen, meist Staphylokokken, sich auf die Blutbahn ausbreiten.
Offene Wunden machen dich zudem anfälliger für die Verbreitung von Warzen (verursacht durch den HPV, Humanen Papillomvirus) und Pilzen auf Händen und Fingern.
Indem du ständig deine Hände in den Mund nimmst, setzt du dich allen möglichen Krankheitserregern aus, die du tagtäglich berührst: Bakterien, Viren und Schmutz. Dies kann auf die Dauer schädlich sein.
Permanente Schäden
Das konstante Kauen kann mit der Zeit die Form und Beschaffenheit deiner Nägel verändern. Die Nägel können rillig werden und die Nagelhaut kann vollständig verschwinden, was die Gesundheit des gesamten Nagelbetts beeinträchtigt.
Nägelkauen kann zudem eine Zähne beeinflussen, die durch das Kauen locker und verschoben werden, sowie den Zahnschmelz beschädigen.
Oft ist Nägelkauen eine Stressreaktion. Um die Gewohnheit zu stoppen, musst du erst herausfinden, warum du Nägel kaust. Es kann hilfreich sein, festzuhalten, wie du dich unmittelbar vor dem Nägelkauen gefühlt hast. Mit der Zeit solltest du ein Muster erkennen und dadurch der Ursache auf den Grund kommen.
Küss die Hand, schöne Frau…
Und dann noch die Sache mit der Ästhetik. Kannst du dich noch an Frodo’s Hände erinnern? Ich musste mich jedes Mal fremdschämen, wenn bei Herr der Ringe eine Nahaufnahme von Frodo’s Händen mit dem Ring gezeigt wurde.
Oft schämen sich Menschen, die Nägel kauen für das Aussehen ihrer Hände. Sie tragen Handschuhe und entwickeln merkwürdige Handpositionen, um ihre Hände vor anderen zu verstecken. Dies kann sogar zu psychischen Problemen führen. Deine ganze Körpersprache ändert sich, wenn du dich aufgrund einer bestimmten körperlichen Erscheinung schämst. Dies kann deine Interaktion mit anderen beeinflussen
Glücklicherweise können selbst lebenslange Nagelbeißer von dieser lästigen Gewohnheit loskommen. Der erste Schritt ist, wie oben angesprochen, die Suche nach der Ursache.
Als nächstes kann es hilfreich sein, wenn du dir ein spezielles Produkt gegen Nägelkauen aus der Apotheke holst. Dieses hat einen sehr bitteren Geschmack und hält dich somit vom Kauen ab.
Setze dir ein bestimmtes Ziel in deinem Kalender fest, wann du mit dem Nägelkauen aufgehört haben willst. Visualisiere dieses Ziel täglich.
Sobald du 90 Tage ohne Kauen durchgehalten hast, gönne dir eine schöne Belohnung. Generell sagt man, dass die Gewohnheit nach diesem Zeitraum gebrochen ist.
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