Den Spruch “Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern” kennt fast jeder, aber wie sieht es mit Schokolade aus? Ist Schokolade wirklich so gesund, dass uns der Gang zum Arzt erspart bleibt? Während viele Studien bewiesen haben, dass Kakao viele positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat, so muss dies noch lange nicht für die Pralinen, die du in deinem Supermarkt kaufst gelten.
Die Kakaobohne, die hauptsächlich in Lateinamerika, Afrika und Asien angebaut wird, strotzt nur so vor guter Eigenschaften. So wurde die Kakaobohne vor ca. 3000 Jahre sogar als Arzneimittel gegen hartnäckige Müdigkeit, Verstopfung, Zahlprobleme (Zahnsteinentfernung), Gicht, Hautausschläge, Fieber und Krampfanfälle verwendet.
Eine reiche Geschichte
Ein Arzt in den 1500er Jahren fand heraus, dass Kakao die Menschen “außerordentlich fett” machte, und verschrieb Kakao somit Menschen, die dünn und schwach waren.
Auch die Europäer entdeckten die Kakaobohne um die 1500. Dieser Entdeckung verdanken wir die heute so beliebte Schokolade. Heutzutage wird Schokolade als besonderes Schmankerl genossen. Die gesundheitsfördernden Eigenschaften galten in der zivilisierten Welt allerdings bis vor kurzem als weitgehend vergessen.
Im Jahr 1997 veröffentliche ein Professor an der amerikanischen Harvard-Universität, Norman Hollenberg, eine epidemiologische Studie zum Thema Kakao. Er fand heraus, dass Bluthochdruck, der in anderen Kulturen weit verbreitet ist, unter Panamas Kuna-Indianern, eine Seltenheit war. Zuerst dachte er, dass es sich dabei um eine Art genetischen Schutz handelte. Aber sobald die Kunas nach Panama City auswanderten, erhöhte sich ihr Blutdruck, was auf Umwelteinflüsse hindeutete. Bei einer genaueren Untersuchung fand Hollenberg heraus, dass die Kunas, die außerhalb der Stadt lebten, große Mengen an einheimischem, unverarbeitetem Kakao tranken. Nachfolgende Studien von Hollenberg und anderen Wissenschaftlern ergaben, dass Kakao mit einem hohen Flavanole-Gehalt (ein sekundärer Pflanzenstoff, dem wohl die meisten Vorteile der Kakaobohne zugeschrieben werden können) die Blutgefäße entspannt und somit Bluthochdruck und Herzkrankheiten vorbeugt.
Bei weiteren Studien kam heraus, dass die Flavanole im Kakao zudem die Blutgerinnung reduzieren, oxidative Schäden verringern und den Blutfluss verbessern.
Es gibt einige Ansätze, die darauf hindeuten, dass die im Kakao enthaltenen Falvanole Gefäßkrankheiten wie Demenz, Präeklampsie bei schwangeren Frauen und auch mit dem Blutfluss zusammenhängende Krankheiten behandeln kann. Neue Forschungen nehmen außerdem die Wirkung von Flavanolen auf Krebskranke unter die Lupe.
Aber was ist mit Schokoriegeln aus dem Automaten?
Haben unsere Lieblings-Schokoriegel oder Pralinen tatsächlich gesundheitliche Vorteile? Die Antwort: wahrscheinlich nicht.
Die meisten Untersuchungen zum Thema Schokolade und Gesundheit verwenden in ihren Tests ungesüßten Kakao oder speziell entwickelte Flavanol-reiche Schokolade. Leider sind diese Komponenten in der Schokolade des 21. Jahrhunderts nur zu selten vorhanden. Falvanole vermitteln einen bitteren Geschmack, weswegen kommerzielle Produkte darauf verzichten.
Die meisten Flavanole stecken in Kakaobohnen, aber der Gehalt schwindet mit jedem Verarbeitungsschritt von der Bohne, über das Kakaopulver bis hin zum fertigen Schokoladenprodukt.
Dadurch, dass die Forschungen was Flavanole betrifft, noch relativ jung sind, sehen die Schokoladenhersteller erkennen die Schokoladenhersteller erst jetzt, dass es einen neu zu erobernden Markt gibt, nämlich für gesunde Schokolade. Erst die nächsten paar Jahr werden zeigen, wer es schafft ein Schokoladenprodukt mit hohem Flavanole-Gehalt auf den Markt zu bringen, das auch noch schmeckt.
Hier unser Rezept für diejenigen, die schon jetzt nicht auf gesunde und gleichzeitig leckere Schokolade verzichten möchten:
- 1 Esslöffel ungesüßtes Kakaopulver
- 1 Teelöffel Honig
- 1 Tasse Magermilch oder Sojamilch
2-3 Minuten in einem Topf oder Mikrowelle erhitzen, umrühren und fertig.
Enthält ca. 25 mg Flavanole und 115 Kalorien (null gesättigte Fettsäuren) wenn Magermilch oder Sojamilch verwendet wird.